Galerie.Z
   

Sophia Weinmann - I‘m immortal when I‘m with you


Ausstellungseröffnung                               Do 15.6.2023 | 19:30 Uhr

Die Künstlerin ist anwesend und spricht über ihre Arbeit


Ausstellungsdauer                                     15|06|2023 – 15|07|2023



Eine melancholische Liebeserklärung an das Leben

Mit der Schau von Sophia Weinmann konzentriert sich die Galerie.Z auf den inhaltlichen Kern ihres Konzeptes. Schließlich sieht sie sich mit ihrem Programm der Förderung der Zeichnung verpflichtet. Im Leben der 1985 in Bregenz geborenen Künstlerin nimmt das Zeichnen und das Kunstschaffen im Allgemeinen eine fundamental bedeutsame Rolle ein. Für sie ist es zugleich eine existentielle Ressource, Kraftquelle und Lebenselixier.

Heilsame Verarbeitungsprozesse
I‘m immortal when I‘m with you“ - so der Titel der Ausstellung - referenziert auf verschiedene Lebensphasen der Künstlerin. Gewidmet sind sie all ihren persönlichen Wächtern, Beschützern und Liebsten, die sie durch Extremsituationen begleitet haben. Daraus als gestärkte Person herausgegangen, konnte sie sich auch ihres Alias „Sophie Thelen“ entledigen. Denn die in den letzten zehn Jahren schützende Hülle wurde überflüssig. Erstmalig präsentiert sie sich in dieser Ausstellung in ihrer wahren Identität als Zu Sich Selbst Heimgekehrte „Sophia Weinmann“, erläutert die Künstlerin ihre Namensänderung.

Wesentlich zu dieser Selbstfindung und Selbstermächtigung beigetragen hat das Zeichnen, bekennt sie unumwunden. Es ist ihr Ausdrucksmittel, um aufwühlende Erlebnisse in ihrem Leben zu verarbeiten. Was mit Worten nicht annähernd beschrieben werden kann, visualisiert sie in ihren Arbeiten. Mit Symbolen, mythischen Figuren, und Archetypen aus der analytischen Psychologie nähert sie sich Unbeschreiblichem und Unbegreiflichem an, um emotionalen Ausnahmezuständen angemessen Ausdruck zu verleihen. Schmerz und Trost, Leben und Tod, Gut und Böse, Harmonie und Disharmonie sind regelmäßig Inhalt von Sophia Weinmanns Arbeiten. Mit diesen Urbildern, in denen sich die prägendsten Ereignisse des Menschseins erkennen lassen, setzt sie sich auf eine sehr persönliche und künstlerisch überzeugende Art und Weise auseinander.

Märchenhafter Kosmos
Sophia Weinmann studierte an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Luzern, an der Universität für Angewandte Kunst in Wien, an der „La Cambre“ in Brüssel und an der Hochschule der Bildenden Künste in Dresden, wo sie Meisterschülerin von Christian Macketanz war. Mit ihm bestritt sie im Sommer 2020 die Ausstellung „Autonarrativ“ in der Galerie aller Art in Bludenz.
Ihre bevorzugte Technik ist die Tuschtechnik, die sie in meisterhafter Manier beherrscht. In märchenhaften Bildern erzählt sie von außergewöhnlichen Geschehnissen, sei es real oder fiktional. Die Ausführung mit Pinsel, Feder oder Stift zeugt von größter Sorgfalt und handwerklicher Exzellenz. Zart und fragil mutet ihre Ästhetik an, stark und aussagekräftig ist die Wirkung.

Häufig sind Tiere und Pflanzen die Protagonisten in den verwunschenen und geheimnisvollen Welten, die leicht mit Sagen und Märchen assoziiert werden können. Sie firmieren als Schutzgeister und Wächter, wie sie aus der Psychoanalyse bekannt sind. Als geistiges Schutztier taucht der Tiger, der in der Traumaheilung eine wichtige Rolle spielt, in den Zeichnungen der Künstlerin immer wieder auf. Titel wie „Schutzschild“ oder „Meine Wächter“ verweisen auf den persönlichen Hintergrund der Künstlerin.

Magischer Realismus
Detailreichst ausgestaltet und feinst gezeichnet sind die figurativ dargestellten Figuren, Tiere und Pflanzen dem Stil des magischen Realismus zuordenbar. Mit wundersamen Innenwelten voll Phantasie und Poesie, intimen Einblicken in das Seelenleben, tief empfundenem Leid sowie Glück eröffnen Sophia Weinmanns Werke den Zugang zu einer Welt, in der Spiritualität ein zentrales Element bildet.

Zu sehen sind in der aktuellen Werkschau ihre filigranen, farbigen Tuschezeichnungen, die von ihrer feinsinnigen und intuitiven Arbeitsweise gekennzeichnet sind. Zudem präsentiert sie eine Installation mit schwarz-weiß Zeichnungen,“ in der sich die Figuren immer weiter auflösen, bis sie ganz zu (Linien-)Staub zerfallen“, kündigt die Künstlerin an.
Den Inhalt ihrer Ausstellung umschreibt sie als „eine düstere Liebeserklärung an ihre Lebensretter, einige Tode und das daraus neu erwachsende Leben eben.“ Für sie bedeutet der Titel „I’m immortal when I’m with you“ das Gefühl, „etwas Tödliches zu überleben, Dank dem Dasein, dem Schutz und der Unterstützung eines Liebsten.“

Ausgezeichnete Illustratorin
Sophia Weinmann wurde mit ihren Arbeiten bereits mehrfach ausgezeichnet, in öffentlichen Sammlungen wie etwa der MUSA- Artothek Wien oder dem Vorarlberg Museum und der Collection Rohnerhaus ist sie ebenso vertreten. Publikationen wie Miromente oder zuletzt die „Klara-Edition“ wurden mit ihren Zeichnungen bebildert. In Vorarlberg beteiligte sich an Ausstellungen in der Galerie QuadrArt in Dornbirn, bei der Kunst Vorarlberg in Feldkirch und vergangenes Jahr auch schon in der Galerie.Z in Hard. Die Schau in der Galerie aller Art wurde bereits erwähnt. Kürzlich erschien ein neues Buch mit ihren Arbeiten, das mit dem bekannten Grafiker Kurt Dornig entstanden ist.
In der Galerie.Z tritt sie erstmalig als Sophia Weinmann in der Kunstöffentlichkeit auf. Eine Premiere, die sie mit wiedergefasstem Mut und Lebensbejahung begeht. „Das künstlerische Schaffen war für mich dabei ein kostbarer Weg der Selbstheilung“, resümiert sie rückblickend.


Bilder | Bio | Texte
 
Home
Aktuelles
Künstler
Jahresprogramm
Ausstellungen
Fotogalerie
Videos
Sponsoren
Links
Galerie
Kontakt
Impressum
Wegbeschreibung